Jahresberichte

Jahresbericht 2021 der INTERPLAST-Stiftung


1. Organistationsprofil

Die INTERPLAST-Stiftung mit Sitz in Bad Kreuznach wurde 2004 gegründet und wurde mit der Urkunde der Aufsichts- und Dienstleitungsdirektion von Rheinland-Pfalz als eine rechtsfähige öffentliche Stiftung des bürgerlichen Rechts anerkannt (siehe Stiftungsurkunde).

Die Stiftung ist vom Finanzamt Bad Kreuznach als Körperschaft von der Körperschaft- und Gewerbesteuer befreit, da sie ausschließlich und unmittelbar mildtätige und folgende gemeinnützige Zwecke fördert: Förderung des öffentlichen Gesundheitswesens und der öffentlichen Gesundheitspflege. Der aktuelle Freistellungsbescheid ist vom 16.09.2020 für die Jahre 2017 – 2019 ausgestellt (siehe Freistellungsbescheid).


Alle Mitglieder der Stiftung sind satzungsgemäß ehrenamtlich tätig und erhalten keine Aufwandsentschädigungen. Mitglieder der Stiftung sind vier Vorstandsmitglieder, wobei ein Vorstandsmitglied satzungsgemäß der Vorsitzende des (Gründer-/Stifter) Vereins INTERPLASTGermany e.V. ist. (zur Zeit Dr. André Borsche). Hauptamtliche Mitarbeiter gibt es keine. Die Sekretärin des Vereins, Camilla Völpel, übernimmt die Verwaltungsarbeiten für die Stiftung ehrenamtlich mit. Die Aufsicht über die Stiftung übernimmt das Kuratorium, das aus den 13 Leitern der INTERPLAST-Sektionen besteht und von dem Kuratoriumsvorsitzenden und seinem Stellvertreter geleitet wird. Pro Jahr finden zwei Kuratoriumssitzungen statt, wobei die Hauptsitzung jeweils im März erfolgt.


Als öffentliche Kontrollorgane der Stiftung fungieren die Aufsichts- und Dienstleitungsdirektion in Trier und das Finanzamt Bad Kreuznach, die im 2 jährigen Turnus die gesamte Rechnungsführung und Bilanz der Stiftung überprüfen. Die interne Kassen-prüfung erfolgt durch zwei unabhängige Kassenprüfer (Diplom-Volkswirt und Betriebswirt). Als Aufsichtsgremium agiert das Kuratorium, das in seinen Sitzungen die Jahresbilanzen und Projektausgaben vom Vorstand detailliert dargestellt bekommt und dann durch Abstimmung genehmigt. Die Entlastung des Vorstandes wird regelmäßig protokolliert.
Die Kontrolle über die von der Stiftung finanzierten Projekte übernehmen die Projektverantwortlichen. In der Regel handelt es sich dabei um Sektionsleiter des Vereins, die in der Ausgabenliste als Verantwortliche ausgewiesen sind. Diese überprüfen im Rahmen ihrer Interplast-Einsätze vor Ort die Verwirklichung der Projektziele. Probleme oder Beschwerden werden immer direkt an den Stiftungs-Vorstand kommuniziert.


Die INTERPLAST-Stiftung ist historisch mit dem Verein INTERPLAST-Germany e.V. verbunden, der seit 1980 als gemeinnütziger Verein für Plastische Chirurgie in Entwicklungsländern existiert. Zur Förderung längerfristiger Projekte gründete der Verein die INTERPLAST-Stiftung 2004 und legte den Grundstock für das Stiftungskapital. Um eine klare Zuordnung von Spenden zu den INTERPLAST-Projekten zu ermöglichen, erfolgt intern eine projektbezogene Kennzeichnung. Eine vertraglich geregelte Verbindung oder Abhängigkeit zwischen Verein und Stiftung existiert nicht. Interessenkonflikte liegen nicht vor.


2. Augaben und Ziele

Der Verein INTERPLAST-Germany e. V. unterhält als Stifter eine rechtsfähige Stiftung zur nachhaltigen Unterstützung sämtlicher Vereinszwecke und zur Förderung längerfristiger Projekte für Plastische Chirurgie in Entwicklungsländern. Das anzusammelnde Kapital der Stiftung soll dazu dienen, die Erledigung der nachfolgend geschilderten Aufgaben zuverstetigen. Aufgabe der Stiftung ist es, in medizinisch unterentwickelten Ländern Menschen mit angeborenen und erworbenen Defekten und Fehlbildungen durch plastisch-chirurgische Eingriffe zu einer wesentlichen Lebensverbesserung zu verhelfen. Dabei sollen in erster Linie Patienten mit Gesichtsfehlbildungen, Lippen Kiefer-Gaumenspalten, Handfehlbildungen, schweren Verbrennungsnarben, Tumoren der Haut und des Kopfes, Defekten durch Unfälle oder Kriegsfolgen und sonstigen Erkrankungen, die in das Fachgebiet der Plastischen Chirurgie fallen, behandelt werden. Die Operationen werden von einem Operationsteam unentgeltlich in dem betreffenden Entwicklungsland vorgenommen. Während der Verein dabei die Reise und die Aufenthaltskosten in das betreffende Entwicklungsland übernimmt, kümmert sich die INTERPLAST-Stiftung um strukturell nachhaltige Investitionen. Als Entwicklungsland gelten nicht nur die Länder, die als solche von der Bundesrepublik anerkannt sind, sondern alle Länder, in denen sozial bedürftige Menschen plastisch chirurgische Hilfe brauchen.


Die Strategie der Förderung ist es, die INTERPLAST-Projekte nachhaltig zu stabilisieren und zum Beispiel mit dringend benötigten Materialien oder Geräten auszustatten. Außerdem erfolgen Unterstützungen zu Baumaßnahmen für Gesundheitseinrichtungen, um die Qualität der Patientenversorgung zu verbessern. Dabei sollen die Investitionen nicht nur für die Interplast-Einsätze relevant sein, sondern auch längerfristig den Ärzten in den Entwicklungsländern zur Verfügung stehen und sie in die Lage versetzen, ihren eigenen Patienten besser helfen zu können. Dabei wird darauf geachtet, dass auch Folgekosten, Reparaturen und Weiterentwicklungen vor Ort realisierbar sind.


3. Tätigkeiten

Seit 17 Jahren engagiert sich die INTERPLAST-Stiftung in über 60 Projekten weltweit. Dabei finden sich Schwerpunkte in Afrika, Asien und Südamerika, wo jahrelange Partnerschaften mit sozialen Hospitalprojekten von Interplast unterstützt werden. In den letzten Jahren wurden Projekte in Tansania, Malawi, Burkina Faso, Uganda, DR Congo sowie Indien, Myanmar, Nepal, Afghanistan, Sibirien sowie Paraguay finanziert (siehe Projektlisten und Projektberichte).

Auch 2021 wurde in Puma / Tanzania das christliche Hospital unterstützt, in dem seit Jahren INTERPLAST-Teams operieren. Diesmal war die Beschaffung einer Röntgenverarbeitungsanlage von Nöten, um gerade bei den vielen unfallbedingten Knochenbrüchen, eine sichere operative Versorgung zu ermöglichen. In den beiden Tanzania Projekten Sumbawanga und Mwanza sowie in Jinja / Uganda wurden dringend Anästhesiegeräte und Überwachungsmonitore benötigt, die durch die INTERPLAST-Stiftung angeschafft werden konnten. Operationsinstrumente für Hauttransplantationen (Nyangao / Tanzania), OP-Materialkosten (Ndanda / Tansania) und eine OP-Saalausstattung (Goma / DR Congo) wurden finanziell ermöglicht. Für das SKM Nepal-Hospital wurden ein Röntgen-C-Bogen und in Kaseye / Malawi eine medizinische Laborausrüstung realisiert. Sämtliche Anschaffungen und deren Verwendung werden die INTERPLAST-Teams beim ihrem nächsten Einsatz vor Ort erleben dürfen.


Bei den Projektpartnern in den Entwicklungsländern handelt es sich ausschließlich um soziale Projekte, bei denen wir die Verantwortlichen persönlich kennen. Auf der Basis eines langjährigen Vertrauensverhältnis werden genau die Dinge unterstützt, die vor Ort am dringendsten gebraucht werden und in das medizinische Aufgabenspektrum der Stiftung passen. Bei größeren Investitionen übernimmt die Stiftung manchmal nur einen Teilbetrag, während ein Eigenanteil anderweitig realisiert werden muss.

4. Wirkungsbeobachtung

Die Methode der Projektunterstützung sieht in der Regel so aus:

Ein Interplast-Team erlebt an einem Einsatzort, dass eine notwendige Investition die Patientenversorgung wesentlich verbessern würde. In enger Absprache mit den Organisatoren vor Ort wird der Bedarf eruiert und geprüft, welche Anschaffung erforderlich und realisierbar ist. Dabei gilt es neben der Beschaffung vor allem auch die Praktikabilität und Nachhaltigkeit der Anschaffung abzuschätzen. Wartungs- und Reparaturarbeiten müssen vor Ort möglich sein. Inländische Produkte sind, wenn immer möglich, zu bevorzugen. Der projektverantwortliche Teamleiter stellt dann einen formlosen Antrag auf Unterstützung durch die INTERPLAST-Stiftung an den Vorstand. Dieser prüft nach Plausibilität und Umfang und genehmigt eine Finanzierung oder bittet um einen entsprechende Präzisierung. Die Ausgabe wird dann vom Kuratorium überprüft und freigegeben.


Das Fördergeld wird entweder direkt an die INTERPLAST-Sektion überwiesen, die dann die Verwirklichung des Projektes übernimmt und verantwortet oder an den lokalen Partner im Ausland. Bei Sachgütern kann auch die Rechnung direkt beim Hersteller beglichen werden. Danach sind regelmäßige Berichte/ Fotos erforderlich und die letztendliche Prüfung erfolgt beim folgenden Interplast-Einsatz persönlich durch den Teamleiter. Die Erfolge dieser direkten und unmittelbaren Unterstützung sind sehr beeindruckend und nachvollziehbar, da die Bedürftigkeit im Vorfeld meist so offensichtlich ist und man die Dankbarkeit der

Betroffenen miterleben kann.

Glücklicherweise haben wir noch keine wesentlichen Fehlschläge erlebt. Ein Sterilisationsgerät in Tansania hatte leider nicht so funktioniert wie erwartet und musste mehrfach repariert werden.


5. Vergütung

Die Stiftung zahlt keine Vergütungen oder Aufwandsentschädigungen. Die geringen Verwaltungskosten betreffen neben Kontoführungsgebühren nur die Homepagepflege. Provisionen für Werbemaßnahmen werden nicht bezahlt.


6. Öffentlichkeitsarbeit und Werbung

Die INTERPLAST-Stiftung betreibt aktiv keine Werbung. Es erfolgt lediglich der persönliche Hinweis an potentielle Spender oder Zustifter, dass neben dem Verein INTERPLAST-Germany e.V. auch die Möglichkeit besteht, die Stiftung zu unterstützen, um längerfristigen Projekten zur Nachhaltigkeit zu verhelfen.

Die INTERPLAST-Stiftung hat sich erstmals 2021 der unabhängigen Prüfung durch dasDeutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) gestellt und als Zeichen des Vertrauens das DZI Spenden-Siegel zuerkannt bekommen. Dabei wurden transparente, effiziente und wirksame Strukturen und Prozesse bestätigt sowie eine sparsame und wirtschaftliche Verwendung der uns anvertrauten Mittel. Auf Anregung des DZI wurde erstmals eine Broschüre für die INTERPLAST-Stiftung erstellt, in dem die Projekte der Stiftung vorgestellt werden. Diese kann kostenlos bei der Geschäftsstelle bestellt werden.


Außerdem existiert für die Stiftung eine eigene Homepage www.interplast-germany.info, auf der die Projekte aufgeführt sind, die Satzung als Download zur Verfügung steht und die Ziele der Stiftung beschrieben werden. Entsprechende Kontaktdaten und die erforderlichen Pflichtangaben wurden professionell eingepflegt.


7. Finanzberichterstattung

Für jedes Jahr wird ein ausführlicher Finanzbericht aufgestellt, der zur Genehmigung an die die Aufsichts- und Dienstleitungsdirektion in Trier weitergeleitet wird. Die Jahresbilanz mit Aufstellung der Einnahmen, Ausgaben entnehmen Sie folgender Aufstellung:


Rücklagen 2020                                                     85.102,63 €

Spenden                                 42.869,51 €

Wertpapiererträge                   6.538,31 €

Einnahmen                                                              49.407,82 €

Projektausgaben               -144.066,13 €

Verwaltungskosten               -2.866,01 €

Ausgaben                                                            -146.932,14 €

Neuanlage                          -150.000,00 €

Zustiftung                            185.006,96 €
Gesamtbetrag                                                         35.006,96 €

Rücklage 2021                                                        22.585,27 €


Unter Mitberücksichtigung der Vermögensverwaltungskonten belaufen sich die Wertpapiereträge auf insgesamt 15.303,46 €, die Verwaltungskosten auf 5.191,77 €, die Zustiftungen auf 719.038,56 € sowie Projektausgaben auf 164.066,13 €.

Die Verwaltungsausgaben beziehen sich nur auf Kontoführungsgebühren und Homepagepflege. Ausgaben für Werbung hat die Stiftung keine. In 2021 wurde die Stiftung finanziell mit 100.000 € vom Verein INTERPLAST-Germany e.V. unterstützt.


Die Stiftung hat seit Bestehen kontinuierlich an Bedeutung gewonnen und wird gerade bei zunehmend längerfristigen Projekten vermehrt in Anspruch genommen. Auch die Zustiftungen haben dem Gesamtkapital deutlichen Zuwachs beschert, während die Zinserträge aber deutlich gefallen sind. In 2021 wurden der Stiftung Erbschaften zugedacht, die erst nach abgeschlossener Testamentvollstreckung in 2022 in die Bilanz einfließen werden. Regelmäßige Spenden erlauben aber trotzdem die Verwirklichung vieler Projektziele jedes Jahr.


8. Informationen über Prüfungen, Zertifizierungen und Selbstverpflichtungen

Bisher hatte die Stiftung neben der internen Kassenprüfung keine externe Finanzprüfung, da die Einnahmen- und Ausgabensituation bisher so übersichtlich war und von Seiten der Aufsichts- und Dienstleitungsdirektion in Trier gegen den Finanzbericht keine Einwände bestanden.


Wir sind im Transparenzregister registriert und haben einen WM-LEIPORTAL LEGAL ENTITY IDENTIFIER.


9. Informationen auf der Website

Die INTERPLAST- Stiftung hat eine eigene Homepage www.interplast-germany.info Aufführung sämtlicher Projekte seit Gründung, die Satzung als Download, Struktur der Stiftung und Beschreibung der Ziele der Stiftung. Kontodaten für Spenden und Zustiftung Kontaktdaten und die erforderlichen Pflichtangaben zum Datenschutz etc. Neuerdings wird auch dieser Jahresbericht auf der Homepage einsehbar sein.


Bad Kreuznach, den 09.09.2022


Dr. André Borsche

Vorstand der INTERPLAST-Stiftung


Download Jahresbericht 2021

Jahresbericht 2020 der INTERPLAST-Stiftung


1. Organistationsprofil

Die INTERPLAST-Stiftung mit Sitz in Bad Kreuznach wurde 2004 gegründet und wurde mit der Urkunde der Aufsichts- und Dienstleitungsdirektion von Rheinland-Pfalz als eine rechtsfähige öffentliche Stiftung des bürgerlichen Rechts anerkannt (siehe Stiftungsurkunde).

Die Stiftung ist vom Finanzamt Bad Kreuznach als Körperschaft von der Körperschaft- und Gewerbesteuer befreit, da sie ausschließlich und unmittelbar mildtätige und folgende gemeinnützige Zwecke fördert: Förderung des öffentlichen Gesundheitswesens und der öffentlichen Gesundheitspflege. Der aktuelle Freistellungsbescheid ist vom 16.09.2020 für die Jahre 2017 – 2019 ausgestellt (siehe Freistellungsbescheid).


Alle Mitglieder der Stiftung sind satzungsgemäß ehrenamtlich tätig und erhalten keine Aufwandsentschädigungen. Mitglieder der Stiftung sind die 3 Vorstandsmitglieder, wobei ein Mitglied satzungsgemäß der Vorsitzende des (Gründer-/Stifter) Vereins INTERPLASTGermany e.V. ist. (zur Zeit Dr. André Borsche). Hauptamtliche Mitarbeiter gibt es keine. Die Sekretärin des Vereins, Camilla Völpel, übernimmt die Verwaltungsarbeiten für die Stiftung ehrenamtlich mit. Die Aufsicht über die Stiftung übernimmt das Kuratorium, das aus den 10 Leitern der INTERPLAST-Sektionen besteht und von dem Kuratoriumsvorsitzenden und seinem Stellvertreter geleitet wird. Pro Jahr finden zwei Kuratoriumssitzungen statt, wobei die Hauptsitzung jeweils im März erfolgt.


Als öffentliche Kontrollorgane der Stiftung fungieren die Aufsichts- und Dienstleitungsdirektion in Trier und das Finanzamt Bad Kreuznach, die im 2 jährigen Turnus die gesamte Rechnungsführung und Bilanz der Stiftung überprüfen. Die interne Kassen-prüfung erfolgt durch zwei unabhängige Kassenprüfer (Diplom-Volkswirt und Betriebswirt). Als Aufsichtsgremium agiert das Kuratorium, das in seinen Sitzungen die Jahresbilanzen und Projektausgaben vom Vorstand detailliert dargestellt bekommt und dann durch Abstimmung genehmigt. Die Entlastung des Vorstandes wird regelmäßig protokolliert. Die Kontrolle über die von der Stiftung finanzierten Projekte übernehmen die Projektverantwortlichen. In der Regel handelt es sich dabei um Sektionsleiter des Vereins, die in der Ausgabenliste als Verantwortliche ausgewiesen sind. Diese überprüfen im Rahmen ihrer Interplast-Einsätze vor Ort die Verwirklichung der Projektziele. Probleme oder Beschwerden werden immer direkt an den Stiftungs-Vorstand kommuniziert.


Die INTERPLAST-Stiftung ist historisch mit dem Verein INTERPLAST-Germany e.V. verbunden, der seit 1980 als gemeinnütziger Verein für Plastische Chirurgie in Entwicklungsländern existiert. Zur Förderung längerfristiger Projekte gründete der Verein die INTERPLAST-Stiftung 2004 und legte den Grundstock für das Stiftungskapital. Um eine klare Zuordnung zu den INTERPLAST-Projekten zu ermöglichen, wurden inzwischen 8 Unterkonten errichtet. Außerdem erfolgt regelmäßig eine projektbezogene Nummerierung von Spenden, Zustiftungen und Ausgaben, um eine Zuordnung zu ermöglichen. Eine vertraglich geregelte Verbindung oder Abhängigkeit zwischen Verein und Stiftung existiert nicht. Interessenkonflikte liegen nicht vor.


2. Augaben und Ziele

Der Verein INTERPLAST-Germany e. V. unterhält als Stifter eine rechtsfähige Stiftung zur nachhaltigen Unterstützung sämtlicher Vereinszwecke und zur Förderung längerfristiger Projekte für Plastische Chirurgie in Entwicklungsländern. Das anzusammelnde Kapital der Stiftung soll dazu dienen, die Erledigung der nachfolgend geschilderten Aufgaben zuverstetigen. Aufgabe der Stiftung ist es, in medizinisch unterentwickelten Ländern Menschen mit angeborenen und erworbenen Defekten und Fehlbildungen durch plastisch-chirurgische Eingriffe zu einer wesentlichen Lebensverbesserung zu verhelfen. Dabei sollen in erster Linie Patienten mit Gesichtsfehlbildungen, Lippen Kiefer-Gaumenspalten, Handfehlbildungen, schweren Verbrennungsnarben, Tumoren der Haut und des Kopfes, Defekten durch Unfälle oder Kriegsfolgen und sonstigen Erkrankungen, die in das Fachgebiet der Plastischen Chirurgie fallen, behandelt werden. Die Operationen werden von einem Operationsteam unentgeltlich in dem betreffenden Entwicklungsland vorgenommen. Während der Verein dabei die Reise und die Aufenthaltskosten in das betreffende Entwicklungsland übernimmt, kümmert sich die INTERPLAST-Stiftung um strukturell nachhaltige Investitionen. Als Entwicklungsland gelten nicht nur die Länder, die als solche von der Bundesrepublik anerkannt sind, sondern alle Länder, in denen sozial bedürftige Menschen plastisch chirurgische Hilfe brauchen.


Die Strategie der Förderung ist es, die INTERPLAST-Projekte nachhaltig zu stabilisieren und zum Beispiel mit dringend benötigten Materialien oder Geräten auszustatten. Außerdem erfolgen Unterstützungen zu Baumaßnahmen für Gesundheitseinrichtungen, um die Qualität der Patientenversorgung zu verbessern. Dabei sollen die Investitionen nicht nur für die Interplast-Einsätze relevant sein, sondern auch längerfristig den Ärzten in den Entwicklungsländern zur Verfügung stehen und sie in die Lage versetzen, ihren eigenen Patienten besser helfen zu können. Dabei wird darauf geachtet, dass auch Folgekosten, Reparaturen und Weiterentwicklungen vor Ort realisierbar sind.


3. Tätigkeiten

Seit 16 Jahren engagiert sich die INTERPLAST-Stiftung in über 50 Projekten weltweit. Dabei finden sich Schwerpunkte in Afrika, Asien und Südamerika, wo jahrelange Partnerschaften mit sozialen Hospitalprojekten von Interplast unterstützt werden. In den letzten Jahren wurden Projekte in Tansania, Malawi, Burkina Faso, Uganda, DR Congo sowie Indien, Myanmar, Nepal, Afghanistan, Sibirien sowie Paraguay finanziert. (siehe Projektlisten und Projektberichte) Seit vielen Jahren wird in Puma / Tanzania das christliche Hospital unterstützt, in dem regelmäßig INTERPLAST-Teams operieren und eine stabile Patientenversorgung aufgebaut haben. Um die Behandlungsqualität zu verbessern war dringend die Errichtung eines Labors

erforderlich, das mit Geldern der INTERPLAST-Stiftung realisiert werden konnte. Im indischen Bundesstaat Maharastra besteht seit Jahren eine enge Kooperation mit einem Hospital, das sich vor allem um arme und sozial benachteiligte Menschen kümmert. Im Rahmen der Interplast-Einsätze wurde klar, dass ein Aufwachraum für die Patienten nach der Narkose fehlte. Hier unterstützt die Stiftung die Baumaßnahmen und wird auch noch die Innenausrüstung übernehmen müssen. Das Ergebnis wird das Team beim nächsten Einsatz vor Ort erleben dürfen.


Bei den Projektpartnern in den Entwicklungsländern handelt es sich ausschließlich um soziale Projekte, bei denen wir die Verantwortlichen persönlich kennen. Auf der Basis eines langjährigen Vertrauensverhältnis werden genau die Dinge unterstützt, die vor Ort am dringendsten gebraucht werden und in das medizinische Aufgabenspektrum der Stiftung passen. Bei größeren Investitionen übernimmt die Stiftung manchmal nur einen Teilbetrag, während ein Eigenanteil anderweitig realisiert werden muss.

4. Wirkungsbeobachtung

Die Methode der Projektunterstützung sieht in der Regel so aus:

Ein Interplast-Team erlebt an einem Einsatzort, dass eine notwendige Investition die Patientenversorgung wesentlich verbessern würde. In enger Absprache mit den Organisatoren vor Ort wird der Bedarf eruiert und geprüft, welche Anschaffung erforderlich und realisierbar ist. Dabei gilt es neben der Beschaffung vor allem auch die Praktikabilität und Nachhaltigkeit der Anschaffung abzuschätzen. Wartungs- und Reparaturarbeiten müssen vor Ort möglich sein. Inländische Produkte sind, wenn immer möglich, zu bevorzugen. Der projektverantwortliche Teamleiter stellt dann einen formlosen Antrag auf Unterstützung durch die INTERPLAST-Stiftung an den Vorstand. Dieser prüft nach Plausibilität und Umfang und genehmigt eine Finanzierung oder bittet um einen entsprechende Präzisierung. Die Ausgabe wird dann vom Kuratorium überprüft und freigegeben.


Das Fördergeld wird entweder direkt an die INTERPLAST-Sektion überwiesen, die dann die Verwirklichung des Projektes übernimmt und verantwortet oder an den lokalen Partner im Ausland. Bei Sachgütern kann auch die Rechnung direkt beim Hersteller beglichen werden. Danach sind regelmäßige Berichte/ Fotos erforderlich und die letztendliche Prüfung erfolgt beim folgenden Interplast-Einsatz persönlich durch den Teamleiter. Die Erfolge dieser direkten und unmittelbaren Unterstützung sind sehr beeindruckend und nachvollziehbar, da die Bedürftigkeit im Vorfeld meist so offensichtlich ist und man die Dankbarkeit der

Betroffenen miterleben kann.

Glücklicherweise haben wir noch keine wesentlichen Fehlschläge erlebt. Ein Sterilisationsgerät in Tansania hatte leider nicht so funktioniert wie erwartet und musste mehrfach repariert werden.


5. Vergütung

Die Stiftung zahlt keine Vergütungen oder Aufwandsentschädigungen. Die geringen Verwaltungskosten betreffen neben Kontoführungsgebühren nur die Homepagepflege. Provisionen für Werbemaßnahmen werden nicht bezahlt.


6. Öffentlichkeitsarbeit und Werbung

Bisher betreibt die INTERPLAST-Stiftung keine Werbung. Es erfolgt lediglich der persönliche Hinweis an potentielle Spender oder Zustifter, dass neben dem Verein INTERPLAST-Germany e.V. auch die Möglichkeit besteht, die Stiftung zu unterstützen, um

längerfristigen Projekten zur Nachhaltigkeit zu verhelfen. Hier mag ein zukünftiges DZI Spendensiegel eine wertvolle Bereicherung darstellen.

Im Rahmen des vom INTERPLAST-Verein gedruckten Jahresberichtes wird auch regelmäßig über die aktuellen Stiftungsprojekte berichtet (Auflage 3.000 -5.000). Außerdem existiert für die Stiftung eine eigene Homepage www.interplast-germany.info,

auf der sämtliche Projekte aufgeführt sind, die Satzung als Download zur Verfügung steht und die Ziele der Stiftung beschrieben werden. Entsprechende Kontaktdaten und die erforderlichen Pflichtangaben wurden professionell eingepflegt.


7. Finanzberichterstattung

Für jedes Jahr wird ein ausführlicher Finanzbericht aufgestellt, der zur Genehmigung an die die Aufsichts- und Dienstleitungsdirektion in Trier weitergeleitet wird. Die Jahresbilanz mit Aufstellung der Einnahmen, Ausgaben entnehmen Sie folgender Aufstellung:


Kontostand 31.12.19         159.571,09 €

Spenden 2020                       83.209,25 €

Zinsen                                               0,00 €

Zustiftung                            169.041,84 €

Wertpapieranlage 2020    -250.000,00 €

Wertpapiererträge 2020         7.345,06 €

Projektausgaben 2020      -82.065,42 €

Verwaltung                              -1.999,19 €

Kontostand 31.12.20           85.102,63 €


Die Verwaltungsausgaben beziehen sich nur auf Kontoführungsgebühren und Homepagepflege. Ausgaben für Werbung hat die Stiftung keine. In 2020 wurde die Stiftung finanziell mit 171.192 € vom Verein INTERPLAST-Germany e.V. unterstützt.


Die Stiftung hat seit Bestehen regelmäßig an Bedeutung gewonnen und wird gerade bei zunehmend längerfristigen Projekten vermehrt in Anspruch genommen. Auch die Zustiftungen haben dem Gesamtkapital deutlichen Zuwachs beschert, während die Zinserträge aber deutlich gefallen sind. Regelmäßige Spenden erlauben aber trotzdem die Verwirklichung vieler Projektziele jedes Jahr.


8. Informationen über Prüfungen, Zertifizierungen und Selbstverpflichtungen

Bisher hatte die Stiftung neben der internen Kassenprüfung keine externe Finanzprüfung, da die Einnahmen- und Ausgabensituation bisher so übersichtlich war und von Seiten der Aufsichts- und Dienstleitungsdirektion in Trier gegen den Finanzbericht keine Einwände bestanden.


Wir sind im Transparenzregister registriert und haben einen WM-LEIPORTAL LEGAL ENTITY IDENTIFIER.



9. Informationen auf der Website

Die INTERPLAST- Stiftung hat eine eigene Homepage www.interplast-germany.info Aufführung sämtlicher Projekte seit Gründung, die Satzung als Download, Struktur der Stiftung und Beschreibung der Ziele der Stiftung. Kontodaten für Spenden und Zustiftung Kontaktdaten und die erforderlichen Pflichtangaben zum Datenschutz etc. Neuerdings wird auch dieser Jahresbericht auf der Homepage einsehbar sein.


Bad Kreuznach, den 11.04.2021


Dr. André Borsche

Vorstand der INTERPLAST-Stiftung


Download Jahresbericht 2020
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